Betreutes Wohnung im Alter: ein Plus an Lebensqualität
Was ist betreutes Wohnen? Das ist keine Frage, die sich junge, gesunde Menschen stellen. Sobald jedoch Angehörige gebrechlich und pflegebedürftig werden, gewinnen hauswirtschaftliche und pflegerische Dienste an Relevanz. In betreuten Wohnanlagen haben Senioren die Möglichkeit, sich ihre Selbständigkeit zu bewahren. Gleichzeitig kommen sie in den Genuss verschiedener Service-Leistungen, um weiterhin reibungslos ihren Alltag zu bestreiten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Wohnarrangements betreut sind und wie sie die Lebensqualität im Alter verbessern können.
Was ist betreutes Wohnen?
Die Betreiber von betreuten Wohnanlagen stellen älteren Menschen Miet- oder Eigentumswohnungen zur Verfügung. Die Preise dafür liegen rund 20 Prozent über dem lokalen Immobilienpreisniveau. Sobald die Bewohner in ihr neues Heim eingezogen sind, können sie verschiedene Dienste zur Erleichterung des täglichen Lebens in Anspruch nehmen. Häufig befinden sich solche Häuser in der Nähe von Arztpraxen und Apotheken, damit die medizinische Versorgung jederzeit gewährleistet ist. Außerdem entsprechen sie in ihrer Größe und Ausstattung den Bedürfnissen von Menschen im Seniorenalter. Dazu gehören zum Beispiel barrierefreie Zugänge und Aufzüge. Im Gegenzug zu Pflegeheimen bieten betreute Wohnanlagen jedoch weiterhin die Option der Selbstversorgung, während eine Rundum-Versorgung ebenfalls möglich ist.
Welche Unterstützungsangebote gibt es in den Wohnanlagen?
Der Umfang der Service-Angebote kann von Einrichtung zu Einrichtung stark variieren. Fast immer gehören zum betreuten Wohnen aber folgende Basisleistungen:
– Barrierefreiheit (Aufzüge, breite Türen, altersgerechtes Badezimmer)
– Hausmeister-Service
– Nähe zu öffentlichen Verkehrsmittel
– gute Infrastruktur (Supermarkt, Arzt, Apotheke, Friseur, etc.)
– Freizeitangebote für die Hausgemeinschaft
– Gemeinschaftsräume
– installierter Hausnotruf
– Ansprechperson vor Ort
In der Regel finanzieren die Bewohner solche Grundleistungen gemeinschaftlich, indem sie pauschal einen monatlichen Betrag zahlen. Dieser Abschlag wird als Service- oder Betreuungspauschale bezeichnet.
Zusätzlich kann betreutes Wohnen Wahlleistungen zur vorübergehenden oder dauerhaften Nutzung beinhalten. Gängige optionale Angebote sind beispielsweise:
– Mahlzeiten-Service
– Fahrdienste
– Wohnungsreinigung
– Hilfe beim Waschen und Einkaufen
– medizinische Fußpflege
– Unterstützung bei Behördengängen und amtlichem Schriftverkehr
– Begleit- und Besuchsdienste
Wichtig zu wissen: Jeder Betreiber eines betreuten Wohnobjekts hat das Recht, individuell festzulegen, was Grund- und Basisleistungen sind. Deshalb sollten Sie sich die Angebote im Vorfeld genau aufschlüsseln lassen.
Betreutes Wohnen – die Vorteile für Senioren
In betreuten Wohnanlagen können Senioren in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und sich trotz mehr oder weniger starker Pflegebedürftigkeit weiterhin zu Hause fühlen. Wenn sie an Freizeitangeboten teilnehmen oder sich in Gemeinschaftsräumen aufhalten, kommen sie leichter in Kontakt mit ihren Nachbarn und haben die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen. Viele Senioren in Pflegeheimen leiden darunter, ihr Leben nicht mehr selbst gestalten zu können. Währenddessen zielt betreutes Wohnen darauf ab, die Eigenständigkeit älterer Menschen aufrechtzuerhalten und ihnen dabei ein hohes Maß an Sicherheit zu garantieren.
Aktuelle Entwicklungen und Trends in betreuten Einrichtungen
Das Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) und die BFS Service GmbH haben die Studie „Betreutes Seniorenwohnen 2022´´ veröffentlicht. Darin sehen sie die Branche mit Herausforderungen konfrontiert, da zahlreiche betreute Wohneinrichtungen laut der Befragung in die Jahre gekommen seien. 57 Prozent der Gebäude seien über 20 Jahre alt und müssten in naher Zukunft sowohl saniert als auch energieeffizient gemacht werden. Ein weiteres Problemen seien steigende Mieten im Zuge von Inflation, wachsender Energiepreise und anstehender Sanierungsmaßnahmen. Für eine betreute Wohneinheit mit einer Größe von 54 Quadratmetern ermittelten die Verfasser der Studie einen monatlichen Durchschnittspreis von 765 Euro für Miete, Nebenkosten und Betreuungspauschale.